von Daniela Hollands
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19 Okt., 2022
Mein liebster Speisekürbis ist der Hokkaidokürbis Deshalb habe ich über diesen recherchiert und möchte ihn vorstellen. Er eignet sich allerdings nicht zum Schnitzen von Kürbisleuchten im Herbst – hier ist die Sorte mit passenden Namen „Ghost Rider“ besser geeignet, deren Bestandteile (außer die Schale) allerdings auch gut in der Küche verarbeitet werden können. Seinen Namen hat er von der nördlichsten Hauptinsel Japans, Hokkaido, die bekannt ist für ihre schöne Landschaft mit Vulkanen, Thermalquellen und super Skigebieten. Auf Japanisch heißt die Kürbissorte Uchiki Kuri. Von Japan gelangte er vor über hundertzwanzig Jahren nach Nordamerika und den USA. Wegen der ähnlichen klimatischen Bedingungen wird der leckere Speisekürbis etwa seit den neunzehnhundertneunziger Jahren auch in Europa und Deutschland angebaut und gilt als ertragreiche Sorte. (1) Der Hokkaidokürbis zählt zu den Riesenkürbissen (Cucurbita Maxima) von welchen es sehr viele Sorten gibt. Wer einen Garten hat, kann den Kürbis zu Hause in kleinen Gefäßen vorziehen und dann nach den Eisheiligen ins Freie pflanzen. Die Setzlinge sind sehr frostempfindlich. Die Beeren des Kürbisses können zwischen einem bis drei Kilogramm schwer werden. Ob die Beere reif ist, kann getestet werden. Klopft man auf die Schale sollte der Kürbis hohl klingen. Außerdem sollte seine Farbe hell- bis dunkelorange sein. Aber auch etwas zu früh geerntet Kürbisse, die am Stiel im Fruchtfleisch einen kleinen grünen Streifen haben können, sind genießbar. Leider eignen sie sich nicht so lange zum Lagern. Die Kürbisse können im Herbst und Winter in kühlen und trockenen Räumen über Monate gelagert werden. (2) Ich habe beim Recherchieren erfahren, dass es auch grüne Hokkaidokürbisse gibt. Beim gezüchteten Hokkaidokürbis können Fruchtfleisch und Schale mitgegessen werden. Der Kürbis ist so vielfältig verwendbar, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: er kann leicht gedünstet, gekocht, gebraten, püriert, gebacken und auch roh zu Salat verarbeitet werden. (2) Sein Geschmack ist nussig-kernig bis süßlich. Ich finde er blinkt uns mit seinen orangefarbenen Tönen im Herbst so richtig an. Die Kerne lassen sich mit ihrer Schale trocknen und rösten und zu Knabbereien verarbeiten (hier können Sie meinen Blog www.heilpraktikerin-hollands.de/kuerbissuppe-und-knabberei lesen, wie das geht). Hokkaidokürbisse sind richtige „Gesundheitspakete“, da sie viele wertvolle Bestandteile enthalten. So enthält der Kürbis Beta-Carotine (Vorstufe Vitamin A), Alfa-Carotine, Vitamin B1, B2, B6, Vitamin C, Vitamin E, Folsäure, Magnesium, Eisen und Phosphor sowie viele Ballaststoffe. Wir fördern unsere Gesundheit beim Verzehr von Kürbisgerichten. Untersuchungen von BOGNER (2006) ergaben für den rohen Hokkaidokürbis folgende mittlere Nährstoffgehalte pro 100 g (3) für den essbaren Anteil (ohne Kerne): 1,69 g Eiweiß, 0,48 g Fett, 13,6 g verwertbare Kohlenhydrate, 2,37 g Ballaststoffe, 1,18 g Mineralstoffe, 0,49 g Kalium 3,74 mg Gesamt-β-Carotine (ca. ein Drittel des Tagesbedarfes beim erwachsenen Menschen), 34 µg Vitamin B1, 67 µg B2, 293 µg B6 und 30 mg Vitamin C Der Nährstoffgehalt von Hokkaidokürbissen war dabei zwei- bis siebenmal höher als der von den anderen untersuchten Kürbissorten in dieser Studie. Der Kaloriengehalt liegt im Durchschnitt bei 28 kcal je 100 g Kürbisfleisch. (4) Durch den hohen Anteil an Ballaststoffen sättigt der Kürbis und ist gut für unsere Darmmikrobiota, d. h. unterstützt unseren Darm und unsere gesundheitsfördernden Darmbakterien z. B. beim Entgiften unseres Körpers. Der Blutzuckerspiegel wird durch die Ballaststoffe ausgeglichen. (5) Der Hokkaidokürbis enthält viele Antioxidantien, wie z. B. Vitamin C und β-Carotine, die Radikalfänger darstellen und damit wirkt sein Verzehr entzündungshemmend. (5) Essen wir im Winter regelmäßig Kürbis, tun wir unserer Gesundheit etwas Gutes. MÜLLER (2022) schreibt: „Studien haben die präventive und lindernde Wirkungskraft von Kürbissen beispielweise für Entzündungs- und Infektionskrankheiten, Krebs, Nierensteine, Hautkrankheiten und Depressionen bestätigt.“ (5) Sein hoher Anteil an β-Carotinen stärkt die Sehkraft und unterstützt Haut und Schleimhäute. B-Vitamine stärken unsere Nerven und lassen uns Stress besser verarbeiten. Das Kürbisfleisch ist reich an Kalium, wie viele Gemüsesorten, und damit gut für Herz und Blutdruckregulation, es wirkt entwässernd. (5) Hinweise für TCM-Fans: Aus Sicht der TCM ist das Fruchtfleisch der Kürbisse warm und süß. Es hat einen Funktionskreisbezug zu Milz, Magen, Lunge, Leber, Niere und Gedärme. Ihnen wird zugeschrieben, dass sie tonisierend, also stärkend auf das Blut und Qi-Mangelsyndrome wirken. Wirkungen werden unter anderem beim Auflösen von Nässe/Feuchtigkeit und Schleim und bei der Ausleitung von Nässe und Toxinen genannt. (vgl. hierzu 6) Kürbiskerne: Die Kürbiskerne enthalten besonders hochwertige Eiweiße, viele Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe (Phytosterole), Vitamin E, B-Vitamine, Carotinoide, wurmwirksames Cucurbitin, Spurenelemente wie Selen, Zink, Mangan, Kupfer und fette Öle. (7) Die Kerne können bei einer gutartigen Prostatavergrößerung und als Wurmmittel unterstützend helfen. (6, 7, 8) Regelmäßiger Verzehr von Kürbiskernen unterstützt die Entleerung der Harnblase. (8) Hinweise für TCM-Fans: Die Kürbiskerne sind in der Zuordnung laut TCM von der Temperatur neutral und vom Geschmack süß, scharf und bitter. Ihnen wird ein Funktionskreisbezug zu Blase, Niere, Milz, Gedärme, Leber zugeschrieben. (10) Auch in 10 und 11 wird erwähnt, dass Kürbiskerne die Diurese anregen, sie leiten unter anderem Nässe/Feuchtigkeit und Hitze aus und tonisieren das Qi (Milz-Qi). (10, 11) Dieser Beitrag ist nicht geeignet zur Selbstanwendung oder Selbstdiagnose von Krankheiten und Leiden, sondern dient der Information. Ich weise darauf hin, dass Sie bei Krankheiten und Beschwerden bitte immer Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker halten sollen. Gerne können Sie weitere Details in der nachfolgenden Literatur nachlesen: 1 https://de.wikipedia.org/wiki/Hokkaidok%C3%BCrbis , Netzfund am 15.10.2022 2 https://www.diet-health.info/de/rezepte/zutaten/in/dg9392-hokkaidokuerbis-hokkaido-kuerbis , Netzfund am 15.10.2022 3 BOGNER, A.: Nährwert- und Vitamingehalte ausgewählter Winterkürbissorten, in: Ernährungs-Umschau 53, Heft 8, S. 305-308, (2006) gefunden https://www.ernaehrungs-umschau.de/fileadmin/Ernaehrungs-Umschau/pdfs/pdf_2006/08_06/EU08_305_308.pdf , Netzfund am 15.10.2022 4 HESEKER, H., HESEKER, B: Die Nährwerttabelle, 5. aktualisierte Auflage, Neustadt an der Weinstraße Neuer Umschau Buchverlag 2018/2019 5 MÜLLER, S.: Die gesundheitlichen Vorteile von Kürbis, gefunden: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/gemuese/kuerbis , Netzfund am 15.10.2022 6 REHBERG, C.: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/nuesse-kerne/kuerbiskerne 2022, Netzfund am 17.10.2022 7 SCHÖNFELDER, I. und SCHÖNFELDER, P.: Der Kosmos Heilpflanzenführer. Franckh Kosmos Verlag, 2015, S. 150-151 8 PAHLOW, M.: Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nicolverlag. 2013, S. 203-204. 9 SBO-TCM (Schweizerische Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin), VON BLARER ZALOKAR, U. et al.: Praxisbuch Nahrungsmittel und Chinesische Medizin: Wirkungsbeschreibungen und Indikationen der im Westen gebräuchlichen Lebensmittel. BACOPA Verlag, 2013 10 SBO-TCM (Schweizerische Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin), VON BLARER ZALOKAR, U. et al.: Praxisbuch Nahrungsmittel und Chinesische Medizin: Wirkungsbeschreibungen und Indikationen der im Westen gebräuchlichen Lebensmittel. BACOPA Verlag, 2013. S. 187 11 Plohberg, F.: Das große Buch der Westlichen Heilkräuter aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin. 4. Auflage, BACOPA Verlag, 2017. S. 272-273